Der Club
Deutscher Doggenclub — DDC 1888e.V.
Am 12. Januar 1888 haben Freunde der Deutschen Dogge unseren
Club in Berlin gegründet, zum ”Zwecke der Veredelung und Ausbildung
der Deutschen Dogge nach allen Richtungen hin” und, wie es in der l.
Satzung des Clubs weiterhin heißt, für die Beschaffung von Zuchthunden
nach Maßgabe der Mittel und die Vermittlung des Verkehrs unter den
Züchtern und Liebhabern von Doggen in allen maßglichen praktischen
und theoretischen Beziehungen.
Die Erwartungen der Gründer des Deutschen Doggen Clubs haben sich in vielen
Belangen erfüllt. Heute verfügen wir bei dieser edlen Rasse in allen
Farbschlägen über eine gefestigte Zuchtbasis. Aus dem einst für den
jagdlichen Gebrauch gezüchteten groben und derben Hatzrüden mit mächtigem
Kopf und starken Backenmuskeln hat sich eine Dogge entwickelt, die Kraft
und Eleganz in sich vereinigt. Adel und Linie liegen nicht nur mehr im
Kopf und Hals, auch das Gebäude hat eine erhebliche Verbesserung
erfahren. Nicht von ungefähr wird dieser stolze Hund unter seinen vielen
Verehrern auch als ‘Apoll’ unter den Hunderassen bezeichnet.
Die Vorstellung, dass eine Deutsche Dogge auch ein ausdauernder und
schneller Begleithund sein muss, hat sich weitgehend durchgesetzt und findet
ihren Niederschlag in der stärkeren Beachtung des Gangwerkes und des
Bewegungsablaufes. Der natürliche Bewegungsdrang dieses großen Tieres
sowie dessen stark entwickelter Intellekt verlangen nach einer sinnvollen
Beschäftigung.
Auf den Sport- und Übungsveranstaltungen, wie sie allwöchentlich in den
Landes und Ortsgruppen stattfinden, versuchen wir dem Rechnung zu tragen.
Bei allem Temperament verfügt die Dogge über eine gewisse majestätische
Ruhe der Bewegungen. Sie ist deshalb sehr geeignet als Haushund und auch
in einer großen Etagenwohnung gut zu halten.
Dem Menschen, den sie mag, gehört ihr ganzes Vertrauen. Ein Freund der
Kinder, verträglich mit anderen Tieren, zurückhaltend und misstrauisch
gegenüber Fremden, doch auf Gedeih und Verderb ihrem Herrn und dessen
Familie verbunden, für dessen Heil, Hof und Haus sie im Ernstfall ein
unerschrockener Verteidiger ist, das ist es, was diesen Hund im Charakter
so besonders wertvoll macht. Es ist ein Verdienst unserer Züchter und
Funktionäre, vernünftige Wesensmerkmale erhalten und gefördert zu haben,
so dass Deutsche Doggen auch in der heutigen, hoch technisierten Welt gut
gehalten werden können.
Der Deutsche Doggen Club hat sich im Laufe der Jahre zu einem starken
Verband innerhalb des “Verbandes für das Deutsche Hundewesen e.V.
(VDH)) entwickelt. Sein Bestand an Mitgliedern hat die Zahl 4000
überschritten und das in einer Zeit, in der sich das Halten eines großen
Hundes als Folge der Verdichtung der Wohngebiete immer schwieriger
gestaltet und der Druck von außen in Form einer zunehmenden Hundefeindlichkeit
in Stadt und Land immer stärker wird. In seinen nach landsmannschaftlichen
Gesichtspunkten geordneten Landesgruppen in Baden-Württemberg, Bayern,
Berlin, Brandenburg, Hessen-Hessen-Nassau, Mecklenburg Vorpommern,
Niedersachsen-Bremen, Nord, Pfalz-Saar, Rheinland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Westfalen sowie in den über 80 Ortsgruppen,
die diese Landesgruppen als örtliche Untergliederungen zum engeren
Zusammenschluss der Mitglieder beinhalten, kann jedes Mitglied seine aktive
Mitarbeit in die züchterische und gesellschaftliche Gestaltung des Clubs
einbringen.
Zudem dienen ein monatliches Cluborgan “Unsere DEUTSCHE DOGGE” und das in
regelmäßigen Abständen erscheinende Jahrbuch Almanach des Clubs als
umfassende Kommunikationsmittel für alle Geschehnisse, die sich mit dem
Club und seinen Doggen befassen. Beide Veröffentlichungsorgane sind
mittlerweile zur beliebten Lektüre nahezu all’ derer in der ganzen Welt
geworden, die sich über die Zucht und die Haltung der Deutschen Dogge im
Mutterland der Rasse orientieren wollen.
Dem Club mit seinen Züchtern und Anhängern Sind die Bestrebungen der
Zeit, Zucht und Haltung einer großen Hunderasse in Frage zu stellen, nicht
verborgen geblieben. Er begegnet ihnen nicht tatenlos, im Vertrauen auf
seine Stärke zusehend, wie seine Positionen – und die der Kynologie
schlechthin – langsam aus gehöhlt werden. Kompromisslos, soweit es darum
geht, gesunde und schöne Doggen zu züchten, hat er sich gelöst von jedem
elitären Denken und seine Türen geöffnet für jeden, der gutwillig mitarbeiten
will. Züchter hingegen, die nicht bereit sind, sich den strengen, nach
tierschätzerischen Gesichtspunkten erstellten Zuchtrichtlinien des Clubs
zu unterwerfen, finden keine Duldung in seinen Reihen.
Über hundert Jahre Deutscher Doggen Club sind eine lange Zeit. Besonders
in der Kynologie, wo nichts so wenig Bestand hat, wie der Wechsel von
Vorstellungen, wo Wirtschaftskrisen und zwei Weltkriege mit nachfolgenden
Hungersnöten immer wieder schier unüberwindliche Hindernisse bereiteten
mit herben Verlusten im Bestand unserer Hunde. Beglückend daher das
Gefühl, als mit dem Fall der Mauer im Jahre 1989 unsere ostdeutschen Freunde
wieder Aufnahme in den Deutschen Doggen Club fanden und ihren wertvollen
Bestand an Deutschen Doggen in den Club einbringen konnten.
Mit Beginn des Jahres 1987 hat den Club die Zäsur des
Kupierverbotes getroffen. Damit hat sich zwar das uns vertraute und
liebgewordene Bild der Deutschen Dogge verändert, allein der Freude,
Deutsche Doggen zu züchten und zu halten, hat dieses keinen Abbruch
getan. Mit der Unterstützung des VDH hat der DDC es bei der
Standard-Kommission der FCI erreicht, dass in Zukunft dass unkupierte Ohr als
die Standardform anzusehen sein wird und damit die einheitliche
Erscheinungsform der Deutschen Dogge in der ganzen Welt gewahrt bleibt.
Der Deutsche Doggen Club hat in all den Jahren die ihm von den Gründern
vorgegebenen Ziele konsequent und bestmöglich zu verfolgen versucht. Das Wissen
um die Tradition, der älteste Rassehunde-Zuchtverein zu sein, war ihm
stets Verpflichtung, um, erfüllt mit neuen Ideen, seinen Beitrag für die
deutsche Kynologie zu leisten. Viele Absplitterungen von sich selbständig
machenden Gruppen, vor allem um die Jahrhundertwende und in den 20er
Jahren dieses Jahrhunderts, hatten gegenüber dem DDC keinen Bestand.
Aufgrund seines großen Potentials an Mitgliedern und Züchtern sowie
geführt nach den Gesichtspunkten eines modernen Managements wird der DDC
auch in Zukunft keine Konkurrenz zu befürchten haben. Von allen großen
kynologischen Organisationen des In- und Auslandes, insbesondere von der
“Federation Europäischer Clubs für Deutsche Doggen” (Eu.D.D.C),
bei der ihm die Führungsrolle zugewachsen ist, wird er als der
“Mutterverein” für die Rasse angesehen.
Sein Zuchtbuch, im Jahre 1897 als Deutsches Doggen-Stammbuch errichtet und
seitdem in ununterbrochener Reihe in seiner Regie fortgeführt, bildet die
Grundlage für die gesamte Zucht der Deutschen Dogge. In seinen Bestrebungen,
die Hochzucht der Deutschen Dogge auch weiterhin zu gestalten und
diese Rasse in der Öffentlichkeit zu vertreten, weiß sich der DDC von
den Sympathien und der Verbundenheit aller echten Doggenfreunde, aber
auch aller übrigen Kynologen getragen.